Die Konsequenzen der Corona-Pandemie und was zu tun ist

20181207_141452

Die Konsequenzen der Corona-Pandemie und was zu tun ist

Gastbeitrag von Barbara Unmüßig

Ver la versión en español del artículo:
Desplácese hacia abajo. Por debajo de la versión alemana

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft sind dramatisch. Neben dem massiven Einbruch des Welthandels wird in historisch einmaliger Höhe Kapital aus den Schwellenländern abgezogen – in der Frühphase der Pandemie waren es allein 100 Milliarden Dollar, schätzt der IWF. Direktinvestitionen reduzieren sich ebenso wie Remittances. Rohstoffpreise fallen und gleichzeitig gehen die öffentlichen Ausgaben im Kampf gegen die Pandemie nach oben. Die Staatsverschuldung vieler Länder nimmt enorm zu und gerade für die bereits hoch verschuldeten Schwellen- und Entwicklungsländer wirkt die Krise wie ein Brandbeschleuniger. Nicht nur für wirtschaftliche Probleme – die durch COVID-19 verursachte gesundheitliche Krisen und Maßnahmen, die Pandemie einzudämmen, treffen vielerorts auf multiple andere, tiefe strukturelle Krisen: Armut, Hunger, die Folgen des Klimawandels, Geschlechterungerechtigkeit und die ausbeuterische Care-Ökonomie. Und die Pandemie trifft die Wanderarbeiter_innen, Migrant_innen und Geflüchteten mit besonderer Härte. Die Coronakrise offenbart Ausbeutungsverhältnisse in der Weltwirtschaft wie die millionenfache Wanderarbeit in der Landwirtschaft, im Bergbau oder im Textilsektor. Die Pandemie trifft auf massive Ungleichheit und verstärkt sie im Wechselspiel mit all den anderen Krisen – von der Klimakatastrophe bis zum Regierungsversagen. Wir sind eben nicht alle gleich bedroht durch das Virus oder betroffen von den Maßnahmen, um seine Verbreitung einzudämmen – das zeigen mittlerweile die weltweiten Daten. Die vulnerablen Gruppen, die ohnehin Marginalisierten  in jedem Land, sind überproportional betroffen. Die Pandemie vertieft diese globale Kluft auf jeden Fall kurzfristig. Wenn sie als Ausgangspunkt begriffen wird, mit Hilfs- und Entschuldungspaketen soziale Ungleichheit und gegen den Klimawandel vorzugehen und strukturelle Ursachen von Armut und Ressourcenausbeutung zu adressieren, kann die Pandemie auch eine Chance sein, endlich die Mehrfachkrisen in ihrer Verwobenheit zu adressieren. Viele offene Fragen.

Die Welt tief in der Wirtschaftskrise

Regierungen auf der ganzen Welt reagieren als Antwort auf die Pandemie mit Lockdowns und Bewegungs- und Kontaktbeschränkungen, die uns in eine wirtschaftliche Krise von historischer Dimension führen. Der ehemalige IWF-Chefökonom Kenneth Rogoff sagt, dass es eine solch rasche und tiefe Krise noch nie gab. Sie betrifft alle Lebensbereiche, den Produktionssektor, den Dienstleistungssektor und alle Winkel der Erde. Der World Economic Outlook (Juni 2020) prognostiziert einen weltweiten durchschnittlichen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,9%. Die Sommerprognose 2020 der EU-Kommission geht davon aus, dass die Wirtschaft der Eurozone 2020 um 8,7% schrumpfen wird, die der gesamt-EU um 8,3%. Für Frankreich (- 10,6%) und Italien (-11,2%) sind die Einbrüche im BIP historisch.

In den Schwellenländern wird mit dem gravierendsten Wirtschaftsrückgang seit den 1960ern gerechnet. Länder wie Brasilien und Südafrika waren schon vor der Coronakrise angeschlagen und werden nun besonders zu kämpfen haben. Für Afrika gibt es seit 25 Jahren zum ersten Mal eine Wirtschafts-Rezession. Die Folgen scheinen klar: Mehr Hunger, Armut, wachsende Ungleichheit in der Welt. Ein Einbruch von 5 Prozent des globalen BIP – so Schätzungen – bedeutet für weitere 85 Millionen Menschen extreme Armut und Ernährungsunsicherheit.

Die Brutalität des Lockdowns – Eine multiple Krise

Es trifft vulnerable Bevölkerungsgruppen doppelt und dreifach. Der Lockdown – so notwendig er ist – ist global gesehen brutal und wird Menschenleben kosten. Weil Menschen im formellen und informellen Sektor ihre Arbeit verlieren, von der Hand in den Mund leben und die Bekämpfung der Pandemie für sie die Abwägung bedeutet, eine Infektion mit dem Virus zu riskieren, oder nicht zu essen.

Oxfam warnte im Juli 2020, dass es in Folge der Pandemie bis zum Jahresende weltweit täglich bis zu 12.000 Menschen an Hunger sterben könnten. Oxfam schätzt in seinem Bericht, dass dieses Jahr insgesamt 121 Millionen Menschen infolge der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie – Arbeitslosigkeit, fehlende Hilfsgelder, eine Unterbrechung der Nahrungsversorgung – an den Rand des Verhungerns getrieben werden könnten. Währenddessen schütteten die acht größten Nahrungsmittel- und Getränkeunternehmen ihren Aktionären im Januar 2020 ca. 18 Milliarden US-Dollars Dividende aus – zehnmal so viel, wie die UN bräuchte, um Hunger zu bekämpfen. Das ist die Kluft.

Von den Folgen der Klimakatastrophe sind arme und ärmste Bevölkerungsschichten heute schon massiv betroffen. Die Folgen der Pandemie treffen auf Dürren, Stürme, Überflutungen und Heuschreckenkatastrophen vom Horn von Afrika bis Indien, die ebenfalls klimabedingt sind und ihre Ursachen im Krieg im Jemen und den mangelnden Mitteln der Prävention haben.

Die neue Schuldenkrise braucht kreative Antworten

Niedrigeinkommens- und Schwellenländer werden durch den Einbruch des Welthandels, dem Ausbleiben von Rücküberweisungen und ausländischen Direktinvestitionen sowie fallender Rohstoffpreise wirtschaftlich um Jahrzehnte zurückgeworfen. Alle weltwirtschaftlichen Folgen der Krise laufen gegen die Schwellen- und Entwicklungsländer, wo sich sehr schnell verschiedene Effekte wechselseitig verstärken. Einseitig von einzelnen Wirtschaftssektoren abhängige Ökonomien, ob bei Rohstoffen, im Textilsektor oder im Tourismus werden besonders hart getroffen. Inwiefern die Krise beiträgt, sich aus diesen „Fallen“ zu befreien, die Wirtschaft zu diversifizieren und sie gleichzeitig in allen Sektoren klimaresilient zu gestalten, hängt auch davon ab, wie die Welt die neue Verschuldungskrise der Schwellen und Entwicklungsländer zu bewältigen versucht. Die Welt hat noch nicht im vollem Umfang wahrgenommen, wie sehr wir in eine neue Verschuldungskrise hineinlaufen.

UNCTAD hat jüngst Zahlen dazu veröffentlicht: Alleine die Rückzahlungen öffentlicher Schulden der Entwicklungsländer in den Jahre 2020 und 2021 werden sich zwischen 2,6 bis 3,4 Billionen US Dollar belaufen. In Südafrika z.B. hat der Rand seit Jahresbeginn gegenüber dem Dollar ein Drittel seines Wertes verloren. Das Land gibt mindestens ein Drittel seiner Erlöse aus dem Export für den laufenden Schuldendienst aus.

Die neue Schuldenkrise wird die internationale Debatte um Prioritäten in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Schwellen- und Entwicklungsländer dominieren. Wie sehr werden Entscheidungen zur Umstrukturierung der Schulden und zu notwendigen Schuldenerlassen Anforderungen an den Klimaschutz, an Umverteilung, an Gesundheitsvorsorge und soziale Sicherungssysteme berücksichtigen? Rückkehr zur „Normalität“ kann es nicht geben. Die Versuchung fossile Energien auszubeuten und noch mehr davon auf den Weltmarkt zu schmeißen, ist für viele Gas-, Öl- und Kohleexporteure groß. Ihr nachzukommen, wäre jedoch ökonomisch und klimapolitisch ein Desaster. Ökonomisch ist sie unsinnig, nicht nur weil sich Länder weiterhin massiven Preisschwankungen in diesem Sektor aussetzen, sondern auch, weil sich immer mehr Akteurinnen (vor allem Konzerne wie Shell, BP) aus diesen Märkten zurückziehen und Investitionen als stranded assets betrachten[1] und erneuerbare Energien viel günstiger sind als der Einsatz fossiler Energien für den Energie- oder Verkehrssektor.

Die reichen Industrienationen müssen hier Verantwortung mit übernehmen und Schuldenerlasse mit Klimaschutz und dem Aufbau von sozialen Sicherungssystemen verbinden. Dazu braucht es politische Initiativen der G20, beim IWF, der Weltbank, dem Pariser Club. Sie sind zentral für die Ausrichtung der Ent- und Umschuldung öffentlicher Schulden. Private Gläubiger brauchen politische Vorgaben.

Building Back Better – aber wie?

Die globale Corona-Pandemie hat schlagartig offenbart, wie verwundbar Gesellschaften sind: Wir sind auf plötzliche Schocks kaum vorbereitet. Krisen sind auch Momente der Entscheidung. Sie eröffnen Möglichkeiten tiefgreifenden Wandels. Deshalb ist es so zentral, genau hinzuschauen, wofür die Gelder, die jetzt mobilisiert werden, auch ausgegeben werden. Wer erkannt hat, dass die Corona-Pandemie eine multiple Krise mit transnationalen Herausforderungen darstellt, muss auch die Antworten darauf dementsprechend gestalten. Die kumulierten Krisen werden nur durch deutlich mutigere Politikansätze und sehr viel gezieltere Finanzierungspakete zu bewältigen sein. Der europäische Green New Deal ist ein erster durchaus positiver Ansatz, die Wirtschaft klimaorientiert umzubauen. Eine Investitionsoffensive in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und CO2-freie Mobilität wird dringend in der ganzen Welt gebraucht.

Was wir zudem dringend brauchen sind resilientere Gesundheitssysteme. Dazu gehören neben einer besseren Ausrüstung von Praxen und Krankenhäusern vor allem auch der Abbau der kompletten Abhängigkeit von Staaten wie China und Indien, wenn es um die Ausstattung mit einfachsten OP-Masken oder wichtiger Medikamente wie u.a. Paracetamol geht.

Hilfs – und Entschuldungspakte für Entwicklungs- und Schwellenländer brauchen neue Ansätze, die vor allem soziale Prioritäten setzen, die Gesundheits- und Bildungssysteme aufbauen und klimaorientiert sind. Wir müssen genau hinsehen: wie stärken wir die öffentliche Daseinsvorsorge? Welche Wirtschaftszweige profitieren von unseren Konjunkturpaketen, und macht das sozialpolitisch, ökologisch und klimapolitisch Sinn? Die Pariser Klimaziele und die SDGs sollten für alle Aufbau-, Hilfs- und Entschuldungspakete eine Richtschnur sein.

Hinreichende Finanzmittel für diese riesigen Aufgaben lassen sich in fairer Lastenverteilung dort auftreiben, wo sie bislang für Instabilität und immanente Krisen gesorgt haben: Zum Beispiel durch gerechte, solidarische und ökologisch förderliche Steuer- und Finanzsysteme wie z.B. der Besteuerung von Digitalkonzernen oder einer Finanztransaktionssteuer, die diesen Namen auch verdient.

Wir haben es nicht nur in der Hand, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Sondern auch die Kluft, die die Pandemie mehr denn je offenbart hat, abzubauen.

Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung

Endnote

[1] Ausführlich: Barbara Unmüßig und Jörg Haas (2020) : Die „Carbon Bubble“: Finanzwirtschaft am Kipppunkt?“ Per Abo oder Mitte September 2020  frei zugänglich unter www.blaetter.de

Las consecuencias de la pandemia del coronavirus y lo que se debería hacer
Por Barbara Unmüßig, Directora Fundación Heinrich-Böll
16 Septiembre 2020

Los impactos de la pandemia del coronavirus en la economía mundial son dramáticos. Además del desplome masivo del comercio mundial, se está retirando capital de países emergentes en dimensiones históricas – solo en la fase inicial de la pandemia fueron 100 mil millones de dólares, según estimaciones del FMI. Inversiones directas se han reducido de la misma manera que las remesas. Precios de las materias primas caen, mientras al mismo tiempo sube el gasto público para la lucha contra la pandemia.

Los impactos de la pandemia del coronavirus en la economía mundial son dramáticos. Además del desplome masivo del comercio mundial, se está retirando capital de países emergentes en dimensiones históricas – solo en la fase inicial de la pandemia fueron 100 mil millones de dólares, según estimaciones del FMI. Inversiones directas se han reducido de la misma manera que las remesas. Precios de las materias primas caen, mientras al mismo tiempo sube el gasto público para la lucha contra la pandemia. La deuda fiscal de muchos países se incrementa enormemente, y, sobre todo para los países emergentes y en vías de desarrollo que ya cargan con una alta deuda, la crisis es como un acelerador de fuego. No solamente para los problemas económicos – las crisis sanitarias, provocadas por el COVID-19, y las medidas para contener la pandemia, se juntan en muchos lugares con otras múltiples y profundas crisis estructurales: la pobreza, el hambre, las consecuencias del cambio climático, la injusticia de género y la economía explotadora del cuidado. Y la pandemia afecta a trabajadores/as migrantes, migrantes y personas refugiadas con especial dureza. La crisis del COVID visibiliza las relaciones de explotación en la economía global, como el trabajo migratorio por millones de personas en la agricultura, en la minería o en el sector textil. La pandemia se junta con una inequidad masiva y la refuerza en interacción con todas las demás crisis – desde el desastre climático hasta los fracasos gubernamentales. Porque, de hecho, no estamos amenazadas/os de la misma manera por el virus, u afectadas/os de la misma manera por las medidas para contener su expansión – eso demuestran ya, a estas alturas, los datos globales. Los grupos vulnerables, los marginados en cada país, están afectados de forma desproporcionada. La pandemia incrementa, sin duda, la brecha global a corto plazo. Pero si se toma la crisis como un punto de partida para abordar la inequidad social y el cambio climático, con paquetes de ayuda y de alivio de la deuda, para enfrentar las causas estructurales de la pobreza y la explotación de recursos, entonces la pandemia puede ser también una oportunidad de enfrentar las múltiples crisis entrelazadas. Muchas preguntas abiertas.

El mundo en una profunda crisis económica
Gobiernos en todo el mundo reaccionan ante la pandemia con lockdowns y restricciones de movimientos y cuarentenas, las cuales nos llevan a una crisis económica de dimensiones históricas. El ex-jefe de economía del FMI, Kenneth Rogoff, dice que nunca antes se había dado una crisis tan rápida y tan profunda. Ella afecta a todos los ámbitos de la vida, al sector productivo, al sector de servicios y a todos los rincones del mundo. El World Economic Outlook (Junio 2020) predice un desplome promedio del producto interno bruto a nivel global (PIB) de 4,9%. El pronóstico de verano 2020 de la Comisión de la Unión Europea asume que la economía en la zona Euro se encogerá en 2020 en un 8,7%, y la de toda la Unión Europea en un 8,3%. Para Francia (- 10,6%) e Italia (-11,2%), estos desplomes del PIB son históricos.

En los países emergentes se espera la recesión económica más grave desde los años sesenta. Países como Brasil o Sudáfrica ya estaban debilitados desde antes de la crisis del coronavirus, y tendrán ahora una lucha especialmente difícil. En África hay una recesión económica por primera vez en 25 años. Las consecuencias parecen estar claras: Más hambre, más pobreza y una creciente inequidad en el mundo. Un desplome de un 5% del PIB global – según las estimaciones – significa pobreza extrema e inseguridad alimentaria para 85 millones de personas más.

La brutalidad del lockdown – una crisis múltiple
Los grupos vulnerables son golpeados de manera doble y triple. El lockdown – aunque sea necesario – es brutal, visto desde una perspectiva global, y costará vidas humanas. Ya que personas en el sector formal e informal van a perder su trabajo, viven del sustento diario y la lucha contra la pandemia significa para ellas, ponderar entre el riesgo de contraer la infección con el virus, o de no comer.
Oxfam advertió, en julio del 2020, que, como consecuencia de la pandemia podrían morir por el hambre, hasta finales del año y a nivel mundial, hasta 12.000 personas diarias. En su informe, Oxfam estima que este año un total de 121 millones de personas podrían ser empujadas al borde de la inanición, consecuencia de los impactos sociales y económicos de la pandemia – desempleo, falta de fondos de ayuda, interrupción del abastecimiento de alimentos. Mientras en enero 2020, ocho de los más grandes empresas de alimentos y bebidas distribuyeron entre sus accionistas cerca de 18 mil millones de dólares en dividendos – diez veces el monto que Naciones Unidas necesitaría para luchar contra el hambre. Esa es la brecha.

Hoy, las capas pobres y las más pobres de la población ya están siendo afectadas de forma masiva por las consecuencias de la catástrofe climática. Los impactos de la pandemia coinciden con sequías, inundaciones y desastres de langostas, desde el Cuerno de África hasta la India; éstas también tienen relación con el clima o tienen sus causas en la guerra del Yemen y la falta de medidas de prevención.

La nueva crisis de la deuda requiere de respuestas creativas
Los países de bajos ingresos y países emergentes retrocederán décadas, económicamente hablando, debido al desplome del comercio mundial, a la falta de remesas y de inversiones directas desde el exterior, así como por la caída de los precios de las materias primas. Todas las consecuencias de la crisis en la economía mundial van en contra de los países del Sur Global, donde los diferentes efectos rápidamente se refuerzan mutuamente. Algunas economías que dependen unilateralmente de ciertos sectores económicos, sea en el tema de la materia prima, en el sector textil o en el turismo, estarán especialmente golpeadas. Hasta dónde la crisis ayuda a liberarse de estas „trampas“, de diversificar la economía y, al mismo tiempo, diseñar para todos los sectores una economía resiliente al clima, depende también de la manera en que el mundo intentará superar la nueva crisis de la deuda de los países emergentes y del Sur Global. El mundo aún no ha entendido plenamente lo mucho que nos estamos acercando a una nueva crisis de la deuda.

Recientemente, UNCTAD ha publicado algunas cifras sobre eso: Solamente el pago de la deuda pública de los países en desarrollo, durante los años 2020 y 2021, va a rondar entre 2,6 a 3,4 billiones de dólares. En Sudáfrica, por ejemplo, el Rand ha perdido una tercera parte de su valor en relación al dólar, desde inicios de este año. El país gasta al menos una tercera parte de sus ganancias de la exportación para el servicio permanente de la deuda nacional.

La nueva crisis de la deuda dominará el debate internacional sobre las prioridades en el desarrollo económico y social de los países emergentes y en vías de desarrollo. ¿Qué tanto se tomará en cuenta en las decisiones sobre la reestructuración o la necesaria condonación de la deuda, las demandas hacia la protección climática, la redistribución de la riqueza, la atención en salud y los sistemas de seguridad social?  No puede haber un retorno a la „normalidad“.  La tentación de explotar energías fósiles y tirar aún más de estas al mercado mundial, es grande para muchos exportadores de gas, petróleo y carbón. Sin embargo, ceder a esa tentación sería un desastre económico y climático. Económicamente no tiene sentido; no solamente porque los países continúan exponiéndose a fluctuaciones masivas de los precios en este sector, sino también, porque cada vez más actores (sobre todo corporaciones como Shell y BP) se están retirando de estos mercados y ya consideran estas inversiones como activos varados[1], mientras energías renovables son mucho más favorables que el uso de energías fósiles para el sector energía y transporte.

Las naciones ricas e industrializadas tienen que asumir una parte de la responsabilidad y combinar condonaciones de la deuda con la protección climática y la construcción de sistemas de seguridad social. Para eso se requiere de iniciativas políticas de los G20, del FMI, del Banco Mundial y del Club de Paris. Estas son esenciales para la condonación o redirección de la deuda pública. Acreedores privados necesitan lineamientos políticos.

Building Back Better – ¿pero cómo?
La pandemia global del coronavirus ha revelado de golpe lo vulnerable que son las sociedades: no estamos preparadas para choques tan repentinos. Crisis son también momentos para tomar decisiones. Abren posibilidades de un cambio profundo. Por eso es tan esencial mirar detenidamente en qué se gastarán los fondos que se están movilizando ahora. Quien ha reconocido que la pandemia del virus es una crisis múltiple con desafíos transnacionales, debe diseñar también las respuestas correspondientes. Las crisis acumuladas solamente serán superadas con enfoques políticos mucho más valientes y paquetes de financiamiento mucho más atinados. El Green New Deal europeo es un primer enfoque bastante positivo para remodelar la economía bajo una orientación climática. En todo el mundo, se necesita urgentemente una ofensiva de inversión en energías renovables, eficiencia energética y movilidad, libre de CO2.

Lo que necesitamos, además, son sistemas de salud más resilientes. Eso incluye, aparte de un mejor equipamiento de consultorios y hospitales, sobre todo la reducción de la dependencia completa de estados como China o India, cuando se trata del abastecimiento con las mascarillas cirurgicas más sencillas o de medicamentos importantes, como paracetamol, entre otros.

Paquetes de ayuda y de condonación de la deuda para países del Sur Global requieren de nuevos enfoques que establezcan prioridades sociales, desarrollen sistemas de salud y educación, y que tengan una orientación climática. Necesitamos mirar de cerca: ¿Cómo podemos fortalecer la previsión social pública? ¿Qué ramas de la economía sacan provecho de nuestros paquetes coyunturales? ¿Eso tiene algún sentido desde una perspectiva social, ecológica o climática? Los objetivos climáticos de Paris y los ODS deberían ser una guía de referencia para todos los paquetes de reconstrucción, de ayuda o de condonación de la deuda.

Suficientes recursos financieros para estas tareas gigantescas se puede encontrar, con una distribución justa de la carga, allí, desde donde hasta ahora se ha generado inestabilidad y crisis inmanentes: Por ejemplo, en los sistemas tributarios y financieros justos, solidarios y ecológicamente aceptables; por ejemplo, con impuestos gravados a corporaciones digitales o un impuesto de transacciones financieras que merece ese nombre.
No solamente está en nuestras manos contener la pandemia. Sino también, reducir la brecha que la pandemia, más que nunca, ha revelado.

Barbara Unmüßig, Directora Fundación Heinrich-Böll

[1] Para más detalle: Barbara Unmüßig y Jörg Haas (2020). La „Burbuja del Carbón“: Economía financiera en el punto de inflexión? Con suscripción, o a partir de mediados de septiembre 2020 de libre acceso en www.blaetter.de

Link al artículo publicado en alemán. https://weltneuvermessung.wordpress.com/2020/09/01/die-konsequenzen-der-corona-pandemie-und-was-zu-tun-ist/

Ein Kommentar zu „Die Konsequenzen der Corona-Pandemie und was zu tun ist

Hinterlasse einen Kommentar